Fragst du dich auch, wie du endlich selbstständig Burnout bekommen kannst, wie du dich endlich selbst ausbrennen bewundern kannst? Vielleicht hast du es auch schon geschafft und du befindest dich bereits auf der Abwärtsspirale, auf dem Weg zu einem Burnout und du würdest nun gerne wissen, wie viele Schritte noch vor dir liegen. Ich zeige dir in diesem Blogbeitrag die 12 Schritte zu einem typischen Burnout. Am Ende des Beitrags hast du eine ungefähre Vorstellung davon, bei welchem Schritt du dich gerade befindest.
Wenn du eine ernstzunehmende Krankheit hast oder Burnout Symptome zeigst, die auf einen Burnout oder eine Depression hinweisen, solltest du immer einen Arzt oder Therapeuten konsultieren.
Triggerwarnung: In diesem Artikel geht es an einer Stelle um Suizid. Bei manchen Menschen können diese Themen negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall ist.
Inhaltsverzeichnis
Schritt 1: Beweise dich
Eigne dir einen übersteigerten Ehrgeiz und Perfektionismus an und versuche deine Sache nicht nur besonders gut, sondern möglichst perfekt zu machen. Solltest du gerade in Gründung deines Unternehmens sein, tue alle Schritte um eine Gründung möglichst perfekt zu machen. Im Idealfall achtest du nicht auf die wirklich wichtigen Aufgaben, sondern verrennst dich in kleinere Details, die dir am Anfang wichtig erscheinen. Bist du bereits fortgeschritten, mache Dir eine zwanghafte Vorstellung zu eigen, sogar fast eine Art Angst, dass du nicht mehr deine 120 % geben kannst. Idealerweise baust du von nun an eine Angst davor auf, dass du entweder überhaupt gar keine Kunden bekommst oder du Kunden verlierst, wenn du nicht mehr mehr als 120 % gibst.
Schritt 2: Mach es selbst
Da nur du die nötigen Arbeiten ordentlich machen kannst und sonst niemand anderes auf dieser Welt, erledigst du auch immer alles selbst und insbesondere alles immer dringlich. Neue Aufgaben erledigst immer besonders rasch, ohne lästigerweise darüber nachzudenken, ob dies in der jetzigen Situation überhaupt sinnvoll ist. Das ist besonders dann sinnvoll wenn du in Projekten arbeitest, in denen immer wieder neue Anforderungen von deinen Kunden hinzukommen, über die du auf gar keinen Fall nachdenken solltest, sondern direkt ohne Rückfragen umsetzt. Delegiere dabei auf gar keinen Fall Aufgaben, erledige alles allein, unabhängig davon, ob du nun Mitarbeitende hast oder auch nicht.
Schritt 3: Vernachlässige deine Bedürfnisse
Du stellst fest und bemerkst an dir selbst, wie angenehm dieser “toughe” Zustand für dich ist und welche Freude Dir dieser bietet. Lerne von nun an deine sozialen Bedürfnisse, wenn diese überhaupt noch vorhanden sein sollten, hinten anzustellen und nicht mehr darauf zu achten. Mitarbeitenden, die diesen Bedürfnissen nachgehen, wertest du umgehend ab, am besten vor allen anderen. Solltest du bereits Erfahrung haben, eignest du dir nun zusätzlich noch einen extrem ungesunden Lebensstil mit Unmengen an Kaffee, Aufputschmittel, etc. an und begrüßt eigene auftretende, kleinere Fehlleistung außerordentlich.
Schritt 4: Verdränge deine Konflikten und Bedürfnisse
Nehme die zunehmenden Konflikte mit deinen Mitarbeitenden, der Partnerin, dem Partner, genauso nicht mehr wahr, wie deinen eigenen Schlafmangel und begrüße deine ersten körperlichen Symptome wie Herzrasen und Atembeschwerden. Bist du bereits ein Profi auf diesem Gebiet? Dann häufe nun umgehend weitere Fehlleistungen, wie z.B. vergessene Termine, Terminkumulation, Unpünktlichkeit, sonstige Fehler etc. an und gibt deine noch vorhandenen Hobbys auf.
Schritt 5: Deute deine Werte um
Verändere deine Wahrnehmung, stumpfe regelrecht ab. Reagiere von nun an immer hart und berechnend deinen Mitmenschen gegenüber, egal ob es nun Freunde sind, Bekannte oder vielleicht auch Kunden. Denke dabei nur noch an die Gegenwart, an das Hier und das Jetzt. Sollten Dir vorher Personen und Dinge noch wichtig gewesen sein, sollten diese umgehend hinter deiner Arbeit zurücktreten. Am besten schränkst du von nun an deinen persönlichen Horizont weiter stark ein.
Schritt 6: Verleugne deine Probleme
Begegne Deiner Umwelt grundsätzlich zynisch, verbittert und mit Härte, und beginne dich in weiterer Folge immer weiter abzukapseln und dir deine eigene Welt aufzubauen. Ungeduld, Intoleranz, latente und oder offene Aggressivität sollten dein Umgangston von nun an prägen. Wie schon im vorherigen Schritt, solltest du nur noch hart und berechnend reagieren. Idealerweise sind dabei deine Leistungseinbußen nun für alle anderen deutlich bemerkbar, ebenso weitere körperliche Beschwerden.
Schritt 7: Ziehe dich zurück
Dein Partner/Deine Partnerin, Deine Familie und Freunde, solltest du von nun an nur noch als eine reine Belastung, vielleicht sogar als feindlich erleben. Auftretende Kritik an deiner Lebensweise solltest du nun nicht mehr ertragen und dich direkt persönlich angegriffen fühlen; im Idealfall bist du selbst bereits absolut orientierungslos und empfindest Deinen eigenen Zustand als völlig hoffnungslos. Stürze dich von nun an in deine bevorzugte Ersatzbefriedigung. Sei es Essen, Alkohol, Käufe, Spiele oder irgend einer Art andere Sucht, um Dir eine Freude zu machen. Leiste von nun an beruflich nur noch Dienst nach Vorschrift. Bist du selbstständig, dann leiste nur noch das absolute Minimum, um deine Kunden zu halten.
Schritt 8: Ändere dein Verhalten
Mittlerweile sollte Dir bereits jetzt zunehmend alles egal sein und du solltest auf dein persönliches wie auch privates Umfeld zunehmend apathisch wirken, nicht mehr als Du selbst. Bist du bereits weiter fortgeschritten, zeige von nun an noch weitere paranoide Tendenzen und erlebe jetzt alles als Angriff. Erlebe jede Art von Kritik als persönlichen Angriff auf deine Person. Jede neue zusätzliche Arbeitsanforderung sollte von nun an eine extreme Belastung für dich sein, auf die du am besten mit Ausflüchten reagierst. Kommen neue Aufgaben hinzu, finde möglichst schnell eine Ausrede dafür, warum du diese Aufgabe nicht machen kannst oder noch besser: informiere niemanden darüber und lass deine Antragssteller im Regen stehen.
Schritt 9: Sei nicht mehr du selbst
Hast du jetzt bereits schon das Gefühl, nicht mehr du selbst zu sein; beschreibst du dich als Maschine, die funktionieren muss und empfindest Dein Leben als völlig sinnlos und absolut unentrinnbar? Sehr gut, dann hast du diesen Schritt quasi fast schon abgeschlossen. Vernachlässige nun nur noch zusätzlich komplett deine eigene Gesundheit und reagiere nicht mehr auf Warnsignale deines eigenen Körpers.
Schritt 10: Sei innerlich leer
Fühle dich von nun an völlig mutlos, nutzlos, ausgezehrt, ängstlich bis panisch. Fühle dich nur noch innerlich absolut leer. Am besten empfindest du von nun an fast nichts mehr und Dir sollte zunehmend alles völlig egal sein. Ist dir bereits jetzt alles egal? Prima, dann hast du Schritt 10 bereits hinter Dich gebracht und du bist einen weiteren Schritt der Spirale in den Burnout weiter nach unten gefolgt.
Schritt 11: Sei depressiv
Du befindest dich von nun an in einer völligen, tiefen Verzweiflung, voller Selbsthass, in einer absoluten Erschöpfung und hast den Wunsch nicht mehr aufwachen zu müssen. Im Idealfall denkst du tagaus, tagein daran wie du aus diesem Leben entschwinden kannst. Du solltest dich absolut hilflos fühlen und weder ein noch aus wissen. Auf gar keinen Fall solltest du dich jetzt in eine Klinik begeben.
Schritt 12: Zeige eine völlige Erschöpfung & endlich Burnout & selbstständig
Im letzten Schritt hast du es geschafft: du bist die gesamte Spirale nach unten gewandert. Du zeigst nun einen körperlichen sowie psychischen und emotionalen Zusammenbruch; Du hast es nun zu einem absoluten Notfall geschafft. Melde dich auf gar keinen Fall bei einem Arzt und begib dich nicht in eine psychotherapeutische Behandlung, damit du in deinem Burnout verbleiben kannst..
Hast du dich an irgendeiner Stelle wieder entdeckt? Kommen dir manche Dinge bekannt vor? Bist du in den Burnout selbstständig hineingeraten? Gerade in den heutigen Zeiten, kann man schnell aus dem Homeoffice in die Depression geraten. Dann werde noch heute aktiv und melde dich für das Dr.-Schüler-Programm an. Wir finden gemeinsam einen Weg, um deinen mentalen Prozessor vor dem Absturz zu retten und wieder auf den neuesten Stand zu bringen ohne in den digitalen Burnout hineinzutappen.
Mein Name ist Dr. Timo Schüler. Ich bin psychologischer Berater, Burnout-Präventions-Coach und Entwickler des Dr.-Schüler-Programms und der vorliegende Artikel ist natürlich ironisch gemeint. Die von mir hier vorgestellten 12 Schritte entsprechen den 12 Phasen die wissenschaftlich von Herbert J. Freudenberger und Gaile North 1992 vorgestellt worden und geben einen guten Überblick über den Ablauf eines Burnout..
Einschränkend muss aber auch erwähnt werden, dass diese Schritt- bzw. Phasenbeschreibungen lediglich theoretische Modelle eines Burnout-Verlaufes darstellen und diese Phasen nicht notwendigerweise in genau dieser Reihenfolge auftreten müssen, sie beschreiben aber häufige Schritte bis hin zum Burnout-Syndrom und sollen dich zur Selbstreflexion anregen.
