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Wege aus dem Burnout – Was tun bei Burnout und welche Behandlung oder Coaching -Methoden gibt es?

von | Feb. 23, 2024

Für einen Burn-out gibt es keine Standard-Therapie. Die Behandlung muss zum Patienten und seiner Lebenssituation passen. In leichten Fällen oder in den ersten Phasen eines Burnouts ist aber bereits mit Stressbewältigung, Zeitmanagement, Entspannungstechniken und der Klärung eigener Ziele oft schon viel zu erreichen:

  • Überprüfe deine Erwartungen: Es kann bereits am Anfang sinnvoll sein, die eigenen Motivationsgründe genauer unter die Lupe zu nehmen – und unrealistische Erwartungen aufzugeben. Statt zu sagen “das schaffe ich ja doch nie”, sollten Burn-out-Betroffene unter Anleitung üben, erreichbare Ziele zu definieren und sich selbst darin zu bestärken.
  • Arbeitssituation verändern: Möglicherweise lässt sich im Job doch das eine oder andere verbessern. Vielleicht hilft es, sich intensiver mit den Mitarbeitern auszutauschen. Manche Aufgaben sind eventuell besser oder einfacher im Team zu lösen oder können direkt ganz abgegeben werden. Eine Weiterbildung sorgt manchmal für neue Motivation.
  • Stress-Bewältigungs-Strategien verbessern: Wie kann ich souverän mit Konflikten umgehen? Wie kann ich mich angemessen abgrenzen? Oft sind es eigene innere Antreiber, die den erlebten Stress zusätzlich hochtreiben, etwa: “Mache keine Fehler, sonst bist du ein Versager”, “andere müssen mich mögen”, “Scheue Unsicherheit und Risiko”… Im Rahmen von meinem Coaching lassen sich solche Muster “entschärfen” und alternative Strategien einüben.
  • Pausen einplanen: Menschen, die sich ausgebrannt fühlen, sollten für regelmäßige Erholungspausen sorgen – ausreichend Freizeit am besten fest in den Terminplan einbauen. Auch zwischendurch kann man sich immer wieder einmal für ein paar Minuten mit schönen Dingen ablenken – mit Musik, Fotos von Familie oder Freunden, oder einfach dem Blick ins Grüne. Entspannungstechniken helfen, Stress abzubauen, beispielsweise autogenes Training, Yoga, progressive Muskelrelaxation.
  • Soziales Netz stärken: Partner, Freunde oder Familie können Rückhalt geben.
  • Gesund leben: Wer auf eine ausgewogene Ernährung und feste Schlafenszeiten achtet, und sich regelmäßig bewegt, stärkt den Körper und das eigene Wohlbefinden.

Psychotherapie bei Burn-out-Konstellationen

Psychotherapie hat sich bei anhaltendem beruflichen Stress und Burn-out-Konstellationen als hilfreich erwiesen. Die Behandlung kann ambulant, oder falls nötig auch in einer Klinik stattfinden.

Ziel ist es, günstigere Strategien im Umgang mit den aktuellen Belastungen zu erlernen, das Selbstbewusstsein zu stärken und realistische Perspektiven zu finden. Patienten lernen zum Beispiel, ihre Gefühle deutlicher wahrzunehmen und auszudrücken. Sie trainieren, sich gegen Druck von außen zu besser behaupten. Sie üben Konflikt- und Stressbewältigung. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann helfen, zum Beispiel im Rahmen einer Gruppentherapie.

Letztlich geht es darum, eigene Verhaltensweisen, die zur Überlastung und Überforderung beigetragen haben, zu verändern. Betroffene müssen sich dabei allerdings klar machen, dass ihr Verhalten auch scheinbare Vorteile für sie hatte. Auf diese müssen sie zunächst verzichten.

Zwei Beispiele:

  • Wer sich stets akribisch auf eine Arbeit vorbereitet hat, wird sich bei weniger ausführlicher Vorbereitung erst einmal unsicher fühlen.
  • Wer bislang Konflikten mit Vorgesetzen aus dem Weg gegangen ist, muss diese Konflikte austragen, die Spannung aushalten und eine akzeptable Lösung finden – bis er schließlich in den Genuss seiner veränderten Strategien kommt.

Wer bewussst auf die Vorteile seiner bisherigen Muster verzichtet, wird anfangs mit erhöhter Anspannung und einer Zunahme von Beschwerden rechnen müssen. Langfristig sinnvolle Veränderungen tun kurzfristig oft weh. Deshalb fallen den meisten Mnschen Veränderungen schwer.

Wenn sich ausgebrannt fühlende Menschen die Kriterien einer Depression erfüllen, dann ist es ihnen oft nicht mehr möglich, ihre Probleme eigeninitiativ und hinreichend konstruktiv zu bearbeiten. Dann steht eine therapeutische Behandlung der Depression im Vordergrund. In schweren Fällen kann der Arzt eventuell auch Medikamente verschreiben – sogenannte Antidepressiva, zum Beispiel aus der Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI). Diese Medikamente verstärken den Effekt des Botenstoffes Serotonin. Nebenwirkungen kommen vor, wie zum Beispiel ÜbelkeitDurchfallSchlafstörungenAppetitlosigkeit, verminderte Libido, Erektions- und Ejakulationsstörungen sowie innere Unruhe und Erregung. Patienten sollten sich zu Wirkung und möglichen Nebenwirkungen ausführlich vom Arzt beraten lassen.

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